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Ein Gefühl, ein Bild, eine Geschichte...

glücklich
Als Kinder mit dem Velo der Donau entlang fahren. Von Wien nach Budapest. Hier warten wir auf die Fähre, die uns ans andere Ufer bringt. Dann ging es weiter. Auf Strassen durch kleine Dörfer mit Hühnern und holprigen Beschlägen. Und einmal landeten wir plötzlich auf der Autobahn. Für uns war es Abenteuer und Glück.

geborgen
In den Herbstferien ging es mit dem Nachtzug nach Reggio Calabria... Ich wachte in der Nacht auf, der Zug hielt an einem Bahnhof, ich hörte Stimmen und sah durch einen schmalen Spalt beim Rollo die Lichter in der Nacht. Und dann rollte der Zug mit einem gemütlichen Rumpeln weiter durch die Nacht. Ich hätte ewig in diesem Bett liegen bleiben können... Fühlte mich in der Kabine geborgen und durchs Fenster verbunden mit der nächtlichen Welt.

staunen
Radieschen sind immer gleich und immer gleich scharf und immer gleich rund und gleich pink. Und da pflanzte ich sie selbst an und was ich dann nach dem Ernten in den Händen hielt: verschiedenen rot, pink, lila und violetten Schatteriungen! Rund, kurz, löchrig, krumm, lang! Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

beschenkt
Auf der Strasse stand diese wunderbare Puppenstube gratis zum Mitnehmen. Ich räumte sie auf und richtete die Zimmer neu ein. Fühlte mich beschenkt und in die Kindheit zurückversetzt.

schwerelos
Beim Malen vergehen die Stunden im Flug. Zwischen meinem Geist, meinem Herz, meinem Pinsel, den Farben und der Leinwand passieren magische Dinge. Ich fühle mich schwebend, zeitlos und schwerelos... Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als immer zu malen. (Bild: Tömu, Im letschte Tram hetst Liecht, 2022)

erlöst
Ich war gestresst und mein Kopf voll mit Sorgen. Als ich die Brücke überquerte, schaute ich in den Fluss hinab. Ich atmete ein und aus und realisierte: die Steine, das Wasser, die Reflexion der kleinen Wellen sind wunderschön. Da konnte ich durchatmen, verweilte noch ein paar Minuten und war erlöst.